Der Mercedes 230 SL mit der Modellbezeichnung W113 wurde 1963 auf dem Genfer Auto Salon erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Wegen eines nach innen gewölbten Hardtops, welches zusätzlich lieferbar war, erhielt er den Kosenamen „Pagode“. Der von uns restaurierte Wagen stammt aus dem Jahr 1964 und leistet mit seinem 6-Zylinder Motor 150 PS.
Unser Auftrag war es, den Wagen wiederherzustellen und möglichst nachhaltig zu konservieren. Es galt außerdem, möglichst viel von der Originalsubstanz zu erhalten. Ziel war es ein Restaurationsergebnis zu erzielen, welches bei einer Classic Data-Bewertung einer besseren Note als 2+ entspricht.
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Die Frontansicht des Mercedes 230 SL mit der Modellbezeichnung W113.
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Seitenansicht des W113.
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Zu unseren Aufgaben zählte die Herstellung von Spaltmaßen, Sicken und Kanten in der Originalqualität oder sogar darüber.
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Ein Zeichen von Qualität: Die Scheinwerferkannte ist bei der Mehrzahl der restaurierten Pagode nicht mehr vorhanden, da diese einfach überschliffen wird. Serienmäßig ist diese Kannte die Verlängerung zur Scheinwerferumrandung.
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Motorraum des 230 SL Pagode.
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Bei der Ausarbeitung des Unterbodens wurde Wert auf Detailarbeit gelegt. Dieser wurde nicht wie in der Serie mit Unterbodenschutz versehen, sondern es wurde eine fast transparente Wachsschicht aufgebracht. Hierdurch ist erneut auftretender Rost gut ersichtlich und kann frühzeitig behandelt werden. Auch das farbliche Absetzen der Achs- und Anbauteile war unser Auftrag. Eine Edelstahlauspuffanlage mit hoher Lebensdauer wurde statt des Serienauspuffs verbaut.
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Interieure nach der Aufarbeitung: Die Sitze und Seitenverkleidung sollten im Original erhalten bleiben. Bodenbeläge und Teppiche wurden von uns erneuert.
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Der Kofferraum des Mercedes.
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Der erst Arbeitsschritt war das komplette Zerlegen des Fahrzeuges und das Aufspannen auf ein Drehgestell.
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Der Unterboden wurde im Thermo-Ruptur-Verfahren bis auf die Blechstruktur freigelegt und vom Unterbodenschutz befreit. Hierbei wurde Wert auf den Erhalt von unbeschädigten Lackstrukturen gelegt.
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Die Karosse wurde nur partiell, wo es absolut unumgänglich war, sandgestrahlt. Hintergrund dieses gemäßigten Einsatzes der Sandstrahltechnik war es, zu vermeiden, dass sich Strahlgut in unzugänglichen Hohlräumen festsetzt. Dies hätte in der Folge dazu geführt, dass die betroffenen Stellen von Korrosion befallen werden. Die von uns gewählte Methode hat diesen negativen Effekt auf ein Minimum reduziert bzw. gar nicht erst entstehen lassen.
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Hier ein weiteres Beispielbild. Es zeigt das vordere, linke Radhaus. Gut zu erkennen ist das sehr gut erhaltene Originalblech.
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Der Unterboden im vorderen rechten Bereich nach den partiell ausgeführten Sandstrahlarbeiten. Hier war es notwendig, 1,3 Millimeter starke Bleche in Handarbeit anzufertigen, da es diese nicht zu kaufen gibt.
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1,3 Millimeter starke Bleche in Einzelanfertigung hergestellt für den rechten Unterboden und die Längsträger hinten.
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Ohne Überlappung verschweißtes Blech, welches sich von der Originalstruktur nicht unterscheidet. In unserem Haus wird nach Möglichkeit ohne Überlappungen geschweißt. Überlappungen sind potentielle Rostnester und bieten der Korrosion den besten Ansatz. Durch das von uns eingesetzte Verfahren wird eine Unterrostung von Beginn an nachhaltig unterbunden.
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Längsträger hinten rechts nach dem Verschweißen des angefertigten Bleches.
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Kanten wurden im Innenbereich auch an nicht gut zugänglichen Stellen gesäubert. Diese Vorbereitung ist hervorragend zum Aufbau einer neuen Lackstruktur geeignet und ein Muss als Grundlage einer Top Restauration.
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Radkasten hinten links vor der Herstellung des neuen Lackaufbaus.
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Lackieren in der Lackqualität einer ,,Decklackierung Sichtlackierung‘‘.
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Versiegelung der Kanten und Falze.
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Nochmaliges Lackieren des Unterbodens, dessen Kanten und Sicken vorab eingedichtet wurden.
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Vorbereitung der Außenkarosse: Dor wo der Lack noch in Ordnung war und die Schichtdicke dem des Original-Lack entsprach, wurde dieser erhalten. Die Fehlstellen wurden partiell freigelegt, entrostet und versiegelt.
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Tür nach der Vorbehandlung und dem Entfernen alter und loser Lackschichten, auch im Innenbereich der Tür.
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Komplett grundierte und gefüllerte Außenkarosse.
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Der Transport des lackierfertig vorbereiteten Fahrzeuges zum Lackierer.
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Anbauteile wie Hardtop, Motorhaube und Heckdeckel nach der Decklackierung.
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Die Wiedervereinigung von Motor und Chassis nach etwa einem Jahr intensiver Restaurationsarbeit.
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Vorderachse nach dem Zerlegen und Lackieren.
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Lederzuschnitt für den Neubezug von Armaturenbrett &. Co.
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Tachoverkleidung: Träger.
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Fertig bezogene Tachoverkleidung.